Zeit für ein paar Korrekturen

(20. April 2020 / ls)

Wegen Corona legen wir so ziemlich alles lahm. Am Rande hat dies den Vorteil, dass wir etwas weniger schädlich für unsere Umwelt – eigentlich unseren Nährboden! – sind.

Die «Entschleunigung» würde schon manche Chance bieten! Denn das Verhalten der Gattung Mensch ist in den letzten vierzig Jahren komplett aus dem Ruder gelaufen!
Nicht genug, dass wir viel zu viele sind, ein beachtlicher Teil der «Zu vielen» führt sich sehr schädlich und parasitär auf. Auch wenn manche davon, glauben Gutes zu tun!
Wir haben vergessen, dass wir noch immer von der Scholle abhängig sind und diese wiederum von Wasser und Luft!

Wir haben eine Verantwortung für die Natur und von dieser sind wir ein Teil. Aristoteles hatte bestimmt Recht, als er erkannte, dass sich der Mensch durch die Möglichkeit des freien Willens, deutlich von den anderen Geschöpfen unterscheidet. Auch Kant u.w. hatten Recht, dass sie sich Gedanken über das Verhalten innerhalb der Gattung machte.

 

Heute müssen aber doch ein paar Korrekturen angebracht werden. Mit «freiem Willen» meinte Aristoteles bestimmt nicht, das Zeugen von Kindern im Reagenzglas. Er meinte damit bestimmt auch nicht den Versuch, durch eine Horde Idioten künstliche Intelligenz erschaffen zu wollen und bestimmt nicht eine «Verschrottungsprämie» für Autos die noch nicht mal richtig angebraucht sind erfunden wird, konnte er nicht ahnen.

Herr Kant und seinesgleichen hatten die Absicht, dass wir Menschen untereinander anständig miteinander umgehen. Bestimmt meinte er damit nicht, dass Reiche ihren Kindern die Matura kaufen und Bauarbeiter, die Autobahnen bauen und unterhalten weniger Geld bekommen, als jene mit den steifen Hemden und den geleasten Kutschen die darüber kurven. Wohl waren auch Kreuzfahrten und die billigen, unsinnigen Plastikvergnügen aus China noch nicht als «Menschenrecht» gedacht.


Beide Aristoteles und Kant (etc.) lebten in Zeiten, wo noch keine weltweite, ultraschnelle Börse die Schere zwischen Arm und Reich aufriss. Sie hatten die hehre Absicht, das Leben der Menschen besser zu machen.


Im Jahr 2020 ist daraus eine Groteske geworden. Wir denken kaum mehr darüber nach, was welchen Wert hat. Schon gar nicht denken wir darüber nach, was welche Auswirkung hat.


Die Zeit ist für den Mensch eine der schwierigsten Dimensionen. Es wäre ratsam, diese nicht mir Geschwindigkeit, sondern mit Langsamkeit zu integrieren! Ganz vieles braucht einfach Zeit: Auch die Entwicklung eines Impfstoffes …!)


Das Geld ist kein Naturgesetz, es ist eine Abmachung und ein Mittel den Tauschhandel praktikabel zu machen. Es ist eine Art Schmiermittel im System und es muss endlich wieder richtig verteilt werden. Dies gelingt nur, wenn wir für alle Arbeit etwas bezahlen. ehrenamtlicher, freiwilliger, Gratis-Arbeit ist elitär und einem diffundierenden Geldfluss gänzlich abträglich. Es sollten zudem keine Firmen an die Börse dürfen, deren Produkt nicht wirklich nachhaltig ist, also die ganze Material- und Energie-Bilanz nicht in sich abgeschlossen ist und/oder working poors beschäftigt.


Im Weiteren muss jeder – und sei er noch so gelehrt und wichtig – die Möglichkeit haben, zu sagen «ich weiss es nicht» ohne dafür geächtet zu werden. (Wir verlangen Ehrlichkeit, nehmen es aber nicht hin, wenn jemand sagt: «das weiss ich nicht»)

  • Wir dürfen, sollen, können, müssen langsamer werden («Die Seele geht zu Fuss)
  • Wir dürfen, sollen, können, müssen das schätzen und pflegen, was wir vor der Türe haben.
  • Wir dürfen, sollen, können, müssen jede Arbeit entlöhnen.
  • Wir dürfen, sollen, können, müssen etwas (noch) nicht wissen.
  • Wir dürfen, sollen, können, müssen Verantwortung übernehmen.
  • Wir dürfen, sollen, können, müssen sorgfältig sein.
  • Wir müssen anständig sein, mit jedem Teil unserer Natur!